Redebeiträge der Kritischen AktionärInnen bei der Daimler-Hauptversammlung
»ROTE KARTE, HERR KOPPER! 20 un-gute Gründe für den sofortigen Rücktritt
des Daimler-Aufsichtsratschefs Kopper«
am 12.04.2006 im ICC Berlin



ROTE KARTE, HERR KOPPER!

Bei der DaimlerChrysler-Hauptversammlung am 12. April 2006 forderten wir Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler in unseren Redebeiträgen den Rücktritt von Hilmar Kopper. Für die Forderung »ROTE KARTE, HERR KOPPER!« und die »20 un-guten Gründe für den sofortigen Rücktritt des Daimler-Aufsichtsratschefs Kopper« erhielten wir breiten Beifall.

Mit Unterstützung von Großaktionären konnten wir unsere Forderung nach Einzelentlastung aller Vorstände und Aufsichtsräte durchsetzen. Die schlechtesten Abstimmungsergebnisse erhielten daraufhin Jürgen E. Schrempp und Hilmar Kopper!

Im Folgenden dokumentieren wir die »20 un-guten Gründe«:

ROTE KARTE, HERR KOPPER
wegen Ihrer Verantwortung als
Daimler-Aufsichtsratsvorsitzender für

1. SCHREMPP-INAUGURATION
die Wahl von Jürgen E. Schrempp zum Daimler-Vorsitzenden 1994

2. WELT-AG-DESASTER
die Übernahme der Chrysler Corporation durch Daimler-Benz als "Abteilung"
und die damit verbundenen Milliardeninvestitionen für die Chrysler-Sanierung

3. MITSUBISHI-DESASTER
die Beteiligung an Mitsubishi Motors und die damit verbundenen Fehlinvestitionen
in Milliardenhöhe

4. SMART-DESASTER
die seit Jahren beschönigte Darstellung der Lage der Smart-Produktion und
die desaströsen -Verkäufe sowie die damit verbundenen Fehlinvestitionen
in Milliardenhöhe

5. MAYBACH-DESASTER
die seit Jahren beschönigende Darstellung und die katastrophalen Verkaufszahlen
(2003: 600 verkaufter Maybachs; 2004: 500 und 2005 noch 300)

6. ÜBERPRODUKTIONS- UND GRAUMARKT-DESASTER
die Überproduktion von rund 100.000 Mercedes-Fahrzeugen,
von denen Abertausende wider der EU-Gruppenfreistellungsverordnung
in den Graumarkt gepresst wurden

7. ÖKO-DESASTER
die völlig unzureichende Ökologisierung der Fahrzeugflotte
(Brennstoffzelle, Toyota führend bei Hybrid, Dieselrußfilter, Erdgasfahrzeuge etc.)

8. QUALITÄTS-DESASTER
die mehrjährige katastrophale Qualität ganzer Mercedes-Fahrzeugreihen
(größte Rückaktion aller Zeiten)

9. TOLL-COLLECT-DESASTER
das milliardenteure und äußerst imageschädigende Desaster
um das Verkehrsleitsystem Toll Collect

10. RÜSTUNGSDESASTER-DESASTER UND ETHIK-DESASTER
die Daimler-Beteiligung am Rüstungsriesen EADS - dem größten deutschen
Waffenproduzenten und -exporteur (Mitverantwortung für Morden mit
Daimler-Waffen in Kriegen und Bürgerkriegen)

11. UNICEF-DESASTER
die Weigerung von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen,
so lange Geschäfte mit DaimlerChrysler zu machen,
wie der Konzern über die EADS mit Landminen, Streumunition,
Atomwaffenträgersystemen etc. Geld verdient

12. ARBEITSPLATZ-DESASTER
den langjährigen Abbau von 84.214 Arbeitsplätzen bei DaimlerChrysler
(1999: 466.938; 2005: 382.724) sowie den derzeit unverantwortlichen Abbau
von ca. 15.000 Arbeitsplätzen

13. FRAUEN-FÖRDERPROGRAMMS-DESASTER
die völlig unzureichende Förderung von Frauen zur Erreichung von Führungspositionen
(keine Frau im Vorstand und Aufsichtsrat)

14. UMSATZ- UND DIVIDENDEN-DESASTER
die Stagnation des Umsatzes (1999: 148,2 Mrd. Euro; 2005: 149,7 Mrd. Euro)
und die Reduktion des Dividende (1998 - 2000: 2,35 Euro; 2001: 1,0 Euro;
2005: 1,50 Euro)

15. AKTIENKURS- UND BÖRSENWERT-DESASTER
die jahrlang katastrophale Entwicklung des Börsenwertes und
Halbierung des Kurses der DaimlerChrysler-Aktie
(27.04. 1999: 95,45 Euro; 31.12.2005: 43,14 Euro; derzeit rund 48 Euro)

16. GEHALTS-DESASTER
die Vervielfachung der Vorstandsgehälter bei gleichzeitig desaströsen Bilanzzahlen
(geschätzte Verfünffachung des Schrempp-Gehaltes; Gesamtvorstand entsprechend)

17. AKTIENOPTIONS-DESASTER
die millionenschweren Aktienoptionen des Vorstands, allen voran von Schrempp
(ca. 20 Prozent der AO)! JS soll je nach Aktienkursentwicklung noch AO
in Höhe 50 bis 100 Millionen Euro einlösen können!)

18. SCHREMPP-VERTRAGSVERLÄNGEUNGS-DESASTER
Vertragsverlängerungen von Jürgen E. Schrempp (2001 und 2004) trotz dessen
desaströser Bilanz sowie dem das Festhalten an Schrempp
als VV trotz dessen Gewinnwarnung 2002

19. SCHREMPP-RÜCKTRITTS-DESASTER
das desaströse Management und die unzureichende Information der AktionärInnen
im Fall der verspäteten Ad-hoc-Anmeldung zur Schrempp-Rücktrittsankündigung
(Information von KADC-Sprechern am 16.07.2005, der Öffentlichkeit am 28.07.2005)

20. SEC-DESASTER
die unzureichende Aufarbeitung der Geschäfte über Schwarzgeldkonten und der
offensichtlich berechtigten Korruptionsvorwürfe gegenüber Daimler-Führungskräften
in mehreren Staaten (SEC-Ermittlungen etc.).

Der Daimler-Vorsitzende Jürgen E. Schrempp ist nach zehnjähriger Tätigkeit als Daimler-Vorsitzender zurückgetreten. Er ist als größter Arbeitsplatz- und Kapitalvernichter in die Geschichte der Daimler-Benz- und DaimlerChrysler AG eingegangen. In all den Jahren war Hilmar Kopper Daimler-Aufsichtsratschef und damit der Hauptverantwortliche für das gesamte Daimler-Desaster!