Pressemitteilung »'Verbessertes Tötungspotential'.
Daimler AG profitiert doppelt von Rüstungslieferungen
an die Konfliktparteien in Libyenkrieg«
der Kritischen Aktionäre Daimler und der DFG-VK



Stuttgart / Freiburg / Köln, den 4. April 2011

»Verbessertes Tötungspotential«

Daimler AG profitiert doppelt von Rüstungslieferungen
an die Konfliktparteien in Libyenkrieg.

Kritische Aktionäre verweigern in Gegenanträgen Daimler-Vorstand die Entlastung bei der Hauptversammlung am 13. April 2011 in Berlin

»Wegen der doppelten Profite der Daimler AG aus Rüstungslieferungen an das Gaddafi-Regime und an die ‚Koalition der Willigen' und der damit verbundenen Mitschuld am Einsatz dieser Waffen« verweigern die Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD) auf der Hauptversammlung am 13. April in Berlin dem Vorstand unter Dieter Zetsche die Entlastung.

Im Mittelpunkt der Kritik stehen laut KAD-Sprecher Paul Russmann die Lieferungen von Daimler-Mercedes-Panzertransportern und Daimler/EADS-Panzerabwehrraketen des Typs Milan an das Gaddafi-Regime: »Mercedes-Militärfahrzeuge, wahrscheinlich vom Typ ACTROS 4860, transportierten Panzer der libyschen Streitkräfte ins Kriegsgebiet für ihren Vormarsch nach Bengazi. Sie ermöglichen so den Feldzug der libyschen Regierung gegen die eigene Bevölkerung. Dazu kommen noch Panzerabwehrraketen vom Typ Milan im Wert von 168 Millionen Euro, produziert in einem bayerischen Werk der EADS – deren Hauptaktionär die Daimler AG ist.« Besonders »menschenverachtend« ist für Russmann die Eigenwerbung für die Milan-Rakete mit den Worten »verbessertes Tötungspotential«.

Wie eng die Geschäftsbeziehungen mit dem diktatorischen Regime von Muammar al-Gaddafi bereits vor Ausbruch des Krieges gewesen sind, belegt laut KAD die Tatsache, dass die Daimler-Tochter EADS in der libyschen Hauptstadt Tripolis eigens eine Repräsentanz eingerichtet hat.

Gleichzeitig sind nach Informationen des KAD-Rüstungsexperten und DFG-VK-Bundessprechers Jürgen Grässlin bei den Angriffen, die die britische Luftwaffe zurzeit gegen die Flugbasen und die Stellungen der libyschen Armee fliegen, »Eurofighter- und Tornado-Kampfflugzeuge mit deutschen Bestandteilen im Einsatz. Die EADS in Varel fertigt das Eurofighter-Rumpfmittelteil, die Montage erfolgt bei EADS-Cassidian in Manching.«

Grässlin kritisiert die »eklatante Diskrepanz zwischen dem verbalen Anspruch ethisch verantwortungsvollen Handelns in den Konzernrichtlinien von Daimler und EADS und der in der Wirklichkeit völlig enthemmten Rüstungsexportpolitik an Menschen- und Bürgerrechte verletzende Staaten, wie Libyen«. Mit ihrer Rüstungsexportpolitik, »zumal an die verfeindeten Konfliktparteien, macht sich der Daimler-Vorstand mitschuldig am Einsatz dieser Waffen und an den Opfern dieser Geschäftspolitik«.

Die Gegenanträge zur Daimler-Hauptversammlung finden Sie unter www.kritischeaktionaere.de

Für Nachfragen und Interviews
Jürgen Grässlin, Tel.: 0761-7678208, j.graesslin@gmx.de
Paul Russmann, Tel.: 0711-608396 und Mob.: 0176-28044523, paul.russmann@online.de